Versuche mit hochgiftigem Gas in Dollern
Die Ratsmitglieder Paul Müller (FDP) und Ralf Kimmel (CDU) kritisieren die Durchführung von regelmäßigen Versuchen mit Insektiziden in der großen Scheune am Heuweg in der Feldmark südlich von Dollern.
Die Sorgen sind nicht unbegründet, da es sich bei dem Versuchsgas um ein hochgefährliches und hochtoxisches Gas handelt. Zudem befindet sich das Versuchsgelände in der Nähe von Wohnbebauung sowie des Wasserwerks des Trinkwasserverbands Stader Land. Aus diesem Grund dürfen, laut den Ratsherren die Begasungsversuche dort nicht stattfinden. Zumal es auf die Frage nach einem Notfallplan und einer Gefährdungsbeurteilung, bislang keine Antwort gab. Auch das Kreis- Umweltamt äußerte sich zu dieser Thematik nur sehr knapp und ließ vieles offen. So wurde nur gesagt, dass die „Angelegenheit überprüft wurde“ und alles „ordnungsgemäß angezeigt wurde“, weshalb kein weitere Handlungsbedarf mehr nötig sei.
Das sehen die Ratsherren anders. Beide fordern Aufklärung, da jeder in Dollern das Recht habe zu wissen, was dort vor sich geht. Die Menschen müssen über die Gefahren aufgeklärt werden. Zwar wird behauptet, dass keine Gefahr für Mensch und Natur bestehe, jedoch gab es 1988 schon einmal einen Vorfall mit dem Gas in Eschelbronn, bei dem infolgedessen nach dem Katastrophenalarm das Dorf evakuiert werden musste. Eine weitere Gefährdung der Menschen besteht durch eine erhöhte Explosionsgefahr und das alles in einer Wasserschutzzone 2 sowie in der Nähe eines reetgedeckten Fachwerkhauses.
Der Landkreis Stade hat auf die Kritik reagiert und eine Prüfung eingeleitet. So hat die Kreisbaurätin eine Antwort für die 42 KW zugesagt. Zudem wird in der kommenden Woche das Umweltamt des LK Stade und das Gewerbeaufsichtsamt die Begasungsanlage in Augenschein nehmen. Außerdem kam ans Licht, dass der Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Horneburg nichts von der Begasungsanlage in Dollern wusste. Lediglich beim Genehmigungsverfahren für Neubauten wird die Feuerwehr beteiligt, jedoch nicht bei Umnutzungen, so der Gemeindebrandmeister Torben Schulze. Wir würden es gut finden, die Gefahrenlage vorher zu kennen, so Schulze weiter.
Wir bleiben dran!
Bildquelle und Informationen (Tageblatt vom 1.10.20, Björn Vasel)
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